von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Gran Canaria «

Inselpräsident von Gran Canaria verlässt Partido Popular und gründet neue Partei

Der Präsident des Cabildo von Gran Canaria erklärte am vergangenen Freitag seinen Austritt aus der PP. Nur einen Tag später gab er die Gründung einer neuen politischen Gruppierung bekannt. Diese soll bereits bei den kommenden Wahlen am 24. Mai mit ihm an der Spitze antreten.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 war Bravo de Laguna Mitglied der konservativen Partei. Zuletzt war es jedoch immer wieder zu erheblichen internen Auseinandersetzungen gekommen, die nicht unerheblich von José Manuel Soria befeuert wurden. Bravo de Laguna drohte am Ende angeblich sogar der Ausschluss aus der Partei. Soria, der von Gran Canaria stammende Minister für Energie und Tourismus, hatte auf Grund seines massiven Einsatzes für die Ölförderpläne von Repsol vor den Kanarischen Inseln auf dem Archipel in weiten Schichten der Bevölkerung zwar erheblich an Popularität eingebüßt, bestimmte jedoch aus Madrid weiterhin maßgeblich die Parteipolitik auf der Insel. Er hatte es geschafft, Mercedés Roldós als Spitzenkandidatin für die kommenden Wahlen gegen Bravo de Laguna durchzusetzen.

Neue Verbündete

Für den derzeitigen – wahrlich nicht unumstrittenen – Inselpräsidenten Grund genug, sich jetzt neue Verbündete zu suchen. Diese fand er im Präsidenten des Compromiso, dem Generalsekretär der Ciuca und dem Vorsitzenden der Partido Demócrata Progresista. Gemeinsam treten sie bei den Wahlen nun unter dem Namen Unidos por Gran Canaria an. Dabei kandidiert Bravo de Laguna für das Amt, das er derzeit innehat und trotz seines Austritts aus der PP auch bis zum Ende der Legislaturperiode weiter ausüben will. Ein zentraler Punkt im Programm der neuen Vereinigung soll die Beendigung der vermeintlichen Bevorzugung von Teneriffa gegenüber Gran Canaria durch die Zentralregierung in Madrid sein.

Die Wahlen im Mai versprechen nicht nur wegen dieser neuen Gruppierung recht spannend zu werden. Auch die linke Podemos gewinnt auf den Kanaren – wie in ganz Spanien – deutlich an Sympathien und liegt in vielen Umfragen weit vor den etablierten Parteien.

(Foto von Presidencia Gobcan/flickr.com Lizenz: BY-NC-SA)

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