Gericht verbietet Straßenfeste beim Karneval in Las Palmas de Gran Canaria

Der Karneval gehört zu den wichtigsten und auch international bekanntesten Veranstaltungen in der Hauptstadt Gran Canarias. Unzählige Besucher aus aller Welt kommen jedes Jahr zu diesem einmaligen Ereignis. Hier animieren bunte Galas, große Konzerte und eben auch Straßenumzüge die Menschen zum Feiern. Doch in diesem Jahr wird dieser Megaevent vielleicht ganz anders aussehen. Einigen Bewohnern der Stadt ist es scheinbar zu viel des Frohsinns. Sie haben vor Gericht gegen die Veranstaltungen geklagt, weil sie sich in ihrer Ruhe gestört fühlen.

Und sie haben in erster Instanz vor einem Gericht in Las Palmas Recht bekommen. Danach dürfen nur noch an den Hauptveranstaltungsorten, wie etwa der Plaza Santa Catalina, Galas und Wettbewerbe stattfinden. Umzüge und Straßenfeste außerhalb dieser Gebiete wären nicht mehr erlaubt.

Verbot soll verhindert werden

Die Stadt Las Palmas wird dem Gericht nun umgehend einen umfassenden Plan vorlegen. Dieser sieht genaue Regelungen für die sogenannten Mogellonés vor. Sie will ein endgültiges Verbot dieses wichtigen und beliebten Teils des Kanarischen Karnevals verhindern. Viel Zeit bleibt dazu allerdings nicht mehr, denn die Veranstaltungen, die in diesem Jahr unter dem Motto „Tausend und eine Nacht“ stehen, sind bereits für den 31. Januar angekündigt.

Die Straßenumzüge sorgen schon seit vielen Jahren bei einigen Bewohnern der Innenstadt von Las Palmas für Unmut. Es ist jedoch das erste Mal, dass ein Gericht so weitgehend in den Ablauf dieses auch für den Tourismus wichtigen Festes eingreift. Sollten die Kläger gegen den Frohsinn, der unweigerlich mit einer gewissen Lärmbelästigung verbunden ist, Erfolg haben, dürften sich auch einige Bewohner der Karnevalshochburgen im Süden von Gran Canaria ermutigt sehen, ähnliche Begehren bei Gericht vorzutragen. Dann könnte es sein, dass auch der berühmte Karneval von Maspalomas nicht mehr so ausgelassen gefeiert werden kann, wie es die Gäste aus aller Welt erwarten.