von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Gran Canaria «

Gefahr für Badegäste durch Angler gebannt

In San Bartolomé de Tirajana auf Gran Canaria müssen sich die Anhänger des Angelsports in Zukunft neue Reviere suchen. In einer neuen Verordnung hat die Verwaltung der Gemeinde die beliebte Freizeitbeschäftigung an 26 Stränden auf dem Gemeindegebiet untersagt. Dadurch sollen Touristen und Einheimische vor Verletzungen durch die spitzen Haken geschützt werden. Ab sofort müssen die Petrijünger mindestens 150 Meter Abstand zu den Strandbesuchern halten. Gleich ob diese im Meer oder in der Sonne baden.

Wer bei seinen Angelausflügen trotzdem die Nähe zu seinen Mitmenschen suchen sollte und dabei ihrem Schutzgebiet zu nahe kommt, muss mit einer Anzeige sowie einer saftigen Strafe rechnen. Von El Matorral bis Arguineguín reicht die Protektionszone für die derzeit noch nicht vom Aussterben bedrohte Spezies der Strandbesucher. Wie groß in der Vergangenheit die Zahl der Badegäste war, die einem Sportfischer an die Angel gegangen sind, ist allerdings nicht bekannt. Betroffen von der neuen Regelung sind die Gestade von Castillo del Romeral. Die Strände von Boca de Las Casillas, La Caleta. El Cardón, Tarajalillo, Bahía Feliz, El Águila, El Pirata-Morro Besudo, San Agustín, Las Burras, El Cochino. Playa del Inglés, Maspalomas, Las Mujeres, Las Meloneras, Pasito Blanco, Pasito Bea, Montaña La Arena, Las Carpinteras, Triana. Los Bigotes, El Llanillo, Llano de Los Militares, El Lomo Galeón, El Molinero, El Pajar und Arguineguín.

Interessante Enthüllungen

Wer also in Zukunft in der größten Touristengemeinde auf der Insel sein Abendessen selber fangen möchte, sollte auf die Nachbarorte ausweichen. Um nicht Gefahr zu laufen, am Ende seine bescheidene Beute teuer bezahlen zu müssen. Verschwörungstheoretiker und andere besorgte Zeitgenossen, die mit der neuen Verordnung nicht einverstanden sind, glauben, dass nicht der Schutz der Badegäste, sondern wirtschaftliche Interessen hinter dem Angelverbot stehen. Mancher Leser der lokalen Presse, der die Kommentarfunktion unter dem Zeitungsartikel im Internet für sich entdeckt hat, sieht die Lobby der Restaurantbesitzer und Fischverkäufer als die wahren Drahtzieher hinter der perfiden Aktion. Nur um die Geschäfte der gastronomischen Betriebe anzukurbeln, soll nach Ansicht der Kommentatoren das Verbot erlassen worden sein. Man darf gespannt sein, ob es noch weitere interessante Enthüllungen zu diesem wichtigen Thema geben wird.

Mehr Blaue Flaggen auf den Kanarischen Inseln

Es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten von den Stränden der Kanarischen Inseln. In dieser Saison dürfen sich insgesamt 43 Badezonen mit dem Gütesiegel der Blauen Flagge schmücken.

Drei mehr als im letzten Jahr. Um diese begehrte Auszeichnung zu erhalten, die in weltweit mehr als 40 Ländern einen festgelegten Qualitätsstandard garantiert, müssen die Gemeinden, die sich um die Flagge bewerben, strenge Auflagen erfüllen. Diese werden immer wieder, auch während einer laufenden Saison, von internationalen Gremien überprüft. Wird bei einem solchen Kontrollbesuch ein Verstoß gegen die strengen Richtlinien festgestellt, ist die schmucke Blaue Flagge schnell wieder futsch. Neben Stränden, an denen nicht nur Rettungsschwimmer permanent anwesend sein müssen, sondern auch für eine regelmäßige Säuberung des Gebiets und des Gewässers gesorgt sein muss, können auch Marinas dieses Qualitätssiegels beantragen. Auf den Kanaren sind es in diesem Jahr fünf Sporthäfen, die die Blaue Flagge hissen können. Neu in der aktuellen Liste der ausgezeichneten kanarischen Häfen ist der Real Club Náutico in Santa Cruz de Tenerife.

Ob dieses erfreuliche Ergebnis auch im nächsten Jahr noch erreicht werden kann muss sich erst noch erweisen. Denn vielleicht wird demnächst ja auch der Schutz vor gefährlichen Angelhaken in das Anforderungsprofil für die Erteilung der begehrten Flagge aufgenommen.

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