von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Gran Canaria «

Gassi gehen in Telde kann teuer werden

Lange Zeit hatten es die Stadtväter der zweitgrößten Stadt Gran Canarias mit Bitten und Ermahnungen versucht, doch die Zahl der uneinsichtigen Hundehalter, die den Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge Gassigang wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben, war nicht zurückgegangen. Seit dem vergangenen Monat gehen jetzt Beamte der Policia Local gezielt auf die Jagd nach den Besitzern der tierischen Gehwegsverschmutzer. Diesen letzten Ausweg aus der Misere hat man jedoch erst gewählt, nachdem eine Sensibilisierungskampagne für das Problem in der Stadt nur geringen Erfolg gezeigt hatte.

Strandpromenaden besonders betroffen

Besonders an den Strandpromenaden von Telde, in Melenara, La Garita und anderen zum Stadtgebiet gehörenden Stadtteilen mit Spazierwegen am Meer, waren die Verunreinigungen massiv zu beobachten. Diese Bereiche sind denn jetzt auch die bevorzugten Gebiete für die Patrouillen der Umweltpolizei. Das fehlende Sauberkeitsbewusstsein einiger unverantwortlicher Hundehalter ist nicht nur ärgerlich für all jene, die unverhofft auf so einer Tretmine ausrutschen, sondern auch für die Hundebesitzer, die sich sehr wohl um die Beseitigung der Stoffwechselprodukte ihrer Tiere bemühen. Sie sehen sich oftmals unter Generalverdacht gestellt und von Nicht-Hundebesitzern manchmal schon prophylaktisch misstrauisch beäugt.

Deshalb ist die erhöhte Aufmerksamkeit der Stadtverwaltung in diesem Punkt nicht nur von hundelosen Spaziergängern begrüßt, sondern auch von denen, die zwar mit Hund, aber eben auch mit den obligatorischen Tütchen bewaffnet ihren Gassigang absolvieren. 42 Mal wurden im letzten Monat rücksichtslose Herrchen oder Frauchen von Exkrementeproduzenten in Telde zur Kasse gebeten. Bis zu 300 Euro kann so eine Schweinerei dann schon mal kosten. Scheinbar sind aber derart drastische Strafen die einzige Möglichkeit, die braune Pest auf den Gehwegen etwas einzudämmen. Wenn Appelle und Bitten nicht fruchten, bleibt den Verantwortlichen in den Rathäusern keine andere Möglichkeit, als sich mit derartigen Multas gegen die Übeltäter zu wehren.

Verstärkte Streifengänge am Abend

Besonders zu den beliebten Gassigehzeiten in den späten Nachmittags- und frühen Abendstunden ist deshalb die Reinlichkeitspolizei jetzt verstärkt auf Streife. Sobald ein Hundebesitzer dabei beobachtet wird, wie er den Hinterlassenschaften seines vierbeinigen Freundes keine Beachtung schenkt und sich nach erfolgter Darmentleerung des Tieres vom Tatort entfernt, ohne die gelegte Bombe zu entschärfen, schreiten die Beamten sogleich ein. Dabei belassen sie es jetzt nicht mehr bei einer Belehrung und dem Hinweis auf die bereitstehenden Abfallbehälter, sondern zücken den Block mit den Strafzetteln. Bei dieser Gelegenheit wird dann auch gleich geprüft, ob der Hund über den vorgeschriebenen Knopf im Ohr, den Chip verfügt und im Falle, dass es sich um eine als gefährlich eingestufte Rasse handelt, der obligatorische Maulkorb getragen wird.

Keine zusätzlichen Einnahmen erwartet

Die Bürgermeisterin von Telde, María del Carmen Castellano, betonte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Chef der Lokalpolizei, dass es der Stadt nicht darum gehe, zusätzliche Einnahmen zu generieren, sondern lediglich darum, ein für viele Bürger gravierendes Ärgernis abzustellen. Selten waren die Bürger der Stadt mit ihren Politikern derart einer Meinung, wie bei diesem oft auch emotional diskutierten Thema.

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