von Thomas Vollmer (Kommentare: 3) in Kategorie » Gran Canaria «

Feuer im C.C. Yumbo in Playa del Inglés

Das Einkaufszentrum Yumbo in Playa del Inglés ist in diesen Tagen das Ziel vieler Schwuler und Lesben, die auf Gran Canaria die 12. Ausgabe der GayPride Maspalomas feiern wollen. Gestern war die Feierstimmung jedoch arg getrübt, als sieben Lokale in der zweiten Etage des Centers in Flammen aufgingen. Glücklicherweise brach der Brand jedoch zu einer Zeit aus, als die meisten der Partypeople sich nicht mehr in den Lokalen aufhielten.

Es war um 8.20 Uhr am Montagmorgen, als die Meldung bei der Feuerwehr einging. Mit dem ebenso schnellen wie professionellen Eingreifen der Rettungskräfte konnten sie eine größere Katastrophe durch das sich rasch ausbreitende Feuer verhindern. Trotzdem sind die Schäden in vier der betroffenen Lokale so groß, dass hier von einem Totalschaden auszugehen ist. In drei weiteren Bars kam es ebenfalls zu zum Teil erheblichen Beschädigungen, die besonders im Außenbereich der Terrassen zu verzeichnen sind. Da sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Feuers nur wenige Besucher und Angestellte in dem Einkaufszentrum aufhielten, sind nach Angaben der Feuerwehr und des Zentrumsmanagements Menschen nicht verletzt.

Nach ersten Ermittlungen gehen die Behörden von Brandstiftung aus. Der Besitzer des Lokals, in dem das Feuer seinen Ausgang nahm, war am vorausgegangen Sonntag von einem jungen Briten bedroht, der seine Dienste als Pyrotechniker angeboten hatte. Da der Barbesitzer jedoch kein Feuerwerk veranstalten wollte, wies er den Mann ab, woraufhin dieser die Ablehnung mit wüsten Beschimpfungen und Drohungen beantwortete.

Nach Angaben der Betreiber von Geschäften und Lokalen hat es schon in der Vergangenheit Einschüchterungsversuche und Drohungen durch Mitglieder einer Gruppe gegeben, wenn bestimmte Personen bei Auftragsvergaben nicht berücksichtig wurden. Auch wenn man Verkaufsflächen an andere als die von dieser Gruppe gewünschten Mieter verpachtet hat, mussten die Vermieter mit Drohungen leben, die jedoch bislang nie jemand umgesetzt hat.

Es geht ganz normal weiter

Aufgrund einer detaillierten Beschreibung des mutmaßlichen Täters konnte man diesen schon kurz nach der Tat verhaften. Er war bei einer Verkehrskontrolle dadurch aufgefallen, dass er offensichtlich unter Alkoholeinfluss hinterm Steuer seines Wagens saß. Den Mann, der in der Nähe von Playa del Inglés, in Montaña la Data wohnen soll, hat man verhaftet und auf das Kommissariat in Maspalomas gebracht.

Zu einem anderen Zeitpunkt wären die Folgen eines solchen Brandes mit Sicherheit weitaus schwerwiegender gewesen. Obwohl die Lokale sämtlich über die entsprechenden Lizenzen verfügen und alle feuerpolizeilichen Auflagen erfüllt waren, wäre ein Feuer bei vollbesetzen Bars und Terrassen zu einem Inferno geworden, in dem es wahrscheinlich auch Personenschäden gegeben hätte. Das schnelle Ausbreiten der Flammen war dadurch begünstigt, dass wegen der frühen Stunde der Müll und die Hinterlassenschaften der vorausgegangenen Nacht noch nicht beseitigt waren. Neben den Müllsäcken sollen Grills und Gerätschaften, die man wegen des erhöhten Kundenverkehrs während der GayPride aufgestellt hat, zur schnellen Ausbreitung des Brandes beigetragen haben. Auch die erweiterte Dekoration während dieser Tage könnte nach Ansicht von Experten das Feuer begünstigt haben. Ob es dabei zu Verletzungen von Feuerschutzrichtlinien gekommen ist, werden die Untersuchungen der nächsten Tage zeigen.

Trotz der Ereignisse werden nach Angaben der Organisatoren jedoch alle Veranstaltungen zur GayPride wie angekündigt durchgeführt. Die betroffenen Lokale liegen zwar in einer der beliebtesten Zonen der Partymeile, waren allerdings nicht in die großen Events der Woche involviert. Bei den noch folgenden Partys und Veranstaltungen ist außerdem eine Aktion vorgesehen, bei der Hilfsgelder für die vom Feuer betroffenen Wirte und deren Angestellte gesammelt werden sollen.

Kommentare

Kommentar von Johann |

Da war ich auch einmal. Da kann man gut feiern. Schade ist wenn ich mir vorstelle das vieles abgebrannt ist. Aber es ist ja „nur“ ein Sachschaden. Ich freue mich bei dieser Nachricht das niemand zu schaden gekommen ist. Währe das Feuer deutlich eher ausgebrochen hätte es sich schnell zu einer wirklichen Katastrophe entwickeln können.

Kommentar von Vanessa |

Hallo Johann, da hast du vollkommen recht. Zum Glück ist nicht wirklich jemand zu schaden gekommen. Über ein Feuer bei voller Hütte möchte ich gar nicht nachdenken.
Lieben Gruss
Vanessa

Kommentar von Christian |

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