von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Gran Canaria «

Fahrgäste und Brot für alle

Lange haben sie sich gewehrt gegen eine Liberalisierung, doch ab heute müssen die Taxistas aus Telde und Ingenio ihre Mitbewerber um die Gunst der Fahrgäste akzeptieren. Aber noch geben sie ihren Kampf gegen das neue Reglement nicht auf. Am Flughafen von Gran Canaria hatten sie fast ein Monopol. Die Taxifahrer aus den beiden Gemeinden, die an den Flughafen grenzen, waren die einzigen, die ankommende Fluggäste am Terminal aufnehmen durften. Doch ab dem heutigen Tage haben sie dieses Privileg verloren. Auf Grund einer Neuordnung der Transportregeln durch die Inselregierung ist es jetzt auch den Taxiunternehmern, die ihren Sitz in San Bartolomé, Mogán, Las Palmas oder einer der anderen Gemeinden Gran Canarias haben, erlaubt, Fahrgäste am Airport aufzunehmen.

Gesonderte Standplätze für auswärtige Taxis

Dafür hat man eigens Standplätze für die auswärtigen Taxis geschaffen, auf denen die Fahrer, fernab von ihren etablierten Mitbewerbern, auf ihre geneigte Kundschaft warten können. Außerdem benötigen sie eine besondere Genehmigung des Cabildo und eine Buchung, die bei Flügen zwischen den Inseln mindestens 1 Stunde vor der geplanten Ankunft erfolgt sein muss, bei allen anderen Flügen gilt eine Frist von 3 Stunden.

Für die Kontrolle dieser Auflagen ist die Policia Local der beiden Anrainergemeinden verantwortlich. Allerdings haben die Taxiunternehmer aus den betroffenen Städten Telde und Ingenio große Zweifel daran, dass die Vorschriften auch wirklich strikt durchgesetzt werden können. Sie beklagen, dass die 500 Familien, die in den beiden Gemeinden ihr Geld mit dem Taxifahren verdienen, in den Ruin getrieben würden. Ihre Gegner verweisen darauf, dass die 2.400 Taxistafamilien aus den anderen Gemeinden Gran Canarias auf Dauer nicht von den lukrativen Fuhren ausgenommen werden können. Das sehen die alteingesessenen Unternehmer naturgemäß anders. Sie wollen deshalb ihre letzte Chance nutzen und gegen die heute in Kraft getretene Verfügung juristisch vorgehen. Eine entsprechende Klage wird bereits vorbereitet und in den nächsten Tagen beim zuständigen Gericht eingereicht werden.

Neue Regelung gilt auch für die Häfen von Las Palmas und Agaete

Die neue, weitaus liberalere Regelung gilt nicht nur für den Flughafen Gran Canarias, sondern ebenfalls für die Häfen von Las Palmas und Agaete. Auch hier durften bislang nur die Taxiunternehmen Fahrgäste aufnehmen, die über eine Lizenz aus der Hauptstadt oder der kleinen Hafenstadt im Nordwesten Gran Canarias verfügten. Vom Puerto de Las Nieves in Agaete aus starten die Fähren auf die Nachbarinsel Teneriffa. Die Passagierzahlen an den beiden Häfen liegen jedoch weit unter denen, die am Flughafen Gando zu verzeichnen sind. Wohl auch deshalb sind hier die Proteste der lokalen Taxifahrer weitaus geringer. Besonders die Kollegen aus Las Palmas rechnen wahrscheinlich damit, die voraussichtlich geringen Einbußen im Hafendurch ein weitaus lukrativeres Geschäft am Flughafen ausgleichen zu können.

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