von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Gran Canaria, La Palma «
Eine fast kostenlose Tapasreise
Es ist ein Ort, von dem die meisten Besucher Gran Canarias nur das Schild an der Autobahnausfahrt kennen. Zwischen Flughafen und den touristischen Zentren im Süden der Insel liegt Vecindario. Eine Stadt, die man jedoch nur selten bei den typischen Ausflugsfahrten ansteuert. Als Schlafstadt für die Mitarbeiter rund um Maspalomas und Playa del Inglés ist der Ort vom Dorf zur Kleinstadt gewachsen. Genauso haben auch viele Arbeiter und Angestellte der Industriebetriebe, die in der Zone angesiedelt sind, hier ein neues Heim gefunden. Er gehört zur Gemeinde Santa Lucia. Zahlreiche Supermärkte und Einkaufszentren prägen heute das Bild der Stadt. Trotz des Fehlens großer touristischer Attraktionen, die Shoppingmalls mal ausgenommen, ist sie durchaus einen zweiten Blick wert.
Ein guter Anlass für einen Besuch Vecindarios und seiner Nachbarorte El Doctoral, Pozo Izquierdo und Balos ist die zweite Auflage der „Tapas für Vecindario“. Am kommenden Samstag, dem 22.06.2013 bieten 40 gastronomische Betriebe in der Zone ein kulinarisches Ereignis der besonderen und (fast) kostenlosen Art an. Wer in den teilnehmenden Lokalen zwischen 19 Uhr abends und 03.30 Uhr in der Nacht mindestens 1,50 Euro ausgibt, darf sich ohne weitere Kosten an wohlschmeckenden Tapas und Spießen oder einem köstlichen Aperitif erfreuen.
Bocaditos mit Quittenmarmelade und Käse locken
Es werden beispielsweise Buñuelos de Bacalao, leckere Krapfen aus Fisch und Piminentos, oder köstliche Bocaditos mit Quittenmarmelade und Käse kredenzt. Ebenso wie die traditionelle Paella, Thunfischpastete in Senfsoße, die beliebten Kroketten oder zahlreiche andere Köstlichkeiten der kanarischen Küche. Jedes Lokal hat seine eigenen Spezialitäten. Mit denen es seine Gäste begeistern will.
Die erste Ausgabe dieses gastronomischen Events lockte am letzten Dia de Canarias etwa 3000 neugierige Gäste an. Dieser Erfolg bewegte die Initiatoren der Veranstaltung dazu, schon nach relativ kurzer Zeit einen zweiten Anlauf zu nehmen. Sie möchten neue Kunden gewinnen und das gastronomische Potenzial der Stadt präsentieren. Die Zahl der teilnehmenden Lokale konnte im Vergleich zur ersten Ausgabe der „Tapas für Vecindario“ verdoppelt werden. Und alle haben sich zum Ziel gesetzt, mit ihren Kreationen die Tapastester zu überzeugen. Dadurch möchten sie das Geschäft ankurbeln.
Viele der Bars haben Stammkunden, die zum Teil schon seit mehreren Generationen treu zu ihrer Tasca an der Ecke stehen. Als Treffpunkt der Nachbarschaft erfüllen die kleinen Kneipen eine wichtige soziale Funktion in einem Barrio. Hier pflegt man den Kontakt zu alten Freunden und Bekannten, lernt neue Menschen kennen und knüpft Verbindungen, die im Zusammenleben einer Gemeinde so wichtig sein können. Doch gerade in Zeiten, in denen das Geld nicht mehr so locker sitzt, müssen sich die meist kleinen Unternehmer Gedanken über die Zukunft ihres Geschäftes machen. Neue Kunden müssen her, und das funktioniert sehr gut über Aktionen wie die, die am Samstag in Vecindario stattfindet.
Die „Tapas für Vecindario“ sollen in Zukunft ein unverzichtbarer Termin im Kalender all derer werden, die auch andere kulinarische Events, wie etwa die in den Nachbarstädten Agüimes und Ingenio, fest in ihrer Agenda notiert haben.
Kultur und Kulinarik
Bereichert wird die Veranstaltung durch kulturelle Events, die anlässlich des Sommeranfangs von der Gemeinde Santa Lucia organisiert werden. Mit Musik von Los Celtas Cortos im Theater Victor Jara und einer „Noche Bruja“, einer Nacht der Hexen, wird die kulinarische Erlebnisreise noch interessanter und vielfältiger. Und da bei einer solchen Entdeckungstour naturgemäß das ein oder andere Gläschen Wein oder Bier getrunken wird, möchten auch die Taxifahrer des Ortes durch ihr Angebot von der Werbeaktion profitieren. Beim Zug durch die Gemeinde von einem kulinarischen Highlight zum anderen übernehmen die Chauffeure gerne den Transport. Und auch sie denken nicht nur an die eigene Kasse, sondern ebenso an die Geldbörse ihrer Kunden. Sie bieten deshalb an, solange zu warten, bis sich eine Gruppe zusammengefunden hat, die gemeinsam zur nächsten Kneipe will. Nette Menschen kennenlernen und dabei auch noch Geld sparen. Eine Idee, die Schule machen sollte.
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