von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Gran Canaria «
Gran Canaria: Einbruch ins Reptilandia teilweise aufgeklärt
Es war der 30. des vergangenen Monats, als 5 maskierte Gestalten in den Tierpark Reptilandia im Norden Gran Canarias eindrangen und 29 der tierischen Bewohner aus ihren Gehegen entführten. 9 Seidenäffchen, 5 Papageien und 15 Bartagamen waren nach dem mehrstündigen Besuch der Diebe, den Überwachungskameras aufgezeichnet haben, aus dem Tierpark verschwunden. Im Reptilandia, das zu den ältesten Touristenattraktionen auf Gran Canaria gehört, sind, wie der Name schon vermuten lässt, in erster Linie Reptilien zu bestaunen. Mehr als 150 Reptilienarten, Spinnen und Skorpione, aber eben auch einige Affen und Vögel sind in dem Tierpark in Gáldar zu Hause. Besonders beliebt bei den Besuchern sind die riesigen Komodo-Warane, auf die man in dem kleinen Zoo besonders stolz ist.
Kleinere Tiere waren leichte Beute
Diese Stars des Parks waren den Einbrechern, die Ende September in den Tiergarten eingedrungen waren, dann wohl doch zu schwer. Mit ihren mehr als 100 Kilo waren die Drachen deshalb vor den Tierräubern recht sicher. Anders erging es da den kleinen Seidenäffchen, die für die Eindringlinge eine leichtere Beute waren. Ebenso wie die Papageien und die kleineren Verwandten der Komodo-Warane, die Bartagamen, gehören sie zu den Tierarten, die nicht nur bei den Besuchern von Zoos beliebt sind, sondern auch bei Menschen, die sich mit diesen etwas anderen Mitbewohnern in ihren Wohnungen schmücken wollen. Dass sie nur in den seltensten Fällen über die dafür notwendigen Voraussetzungen, geschweige denn Genehmigungen verfügen, stört diese unverantwortlichen „Tierfreunde“ dabei nur wenig.
Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass man sich diese Tiere auf illegale Art und Weise verschafft. Denn nicht nur die Einbrecher haben sich in diesem Falle strafbar gemacht, sondern auch diejenigen, die für die Überlassung der Seidenäffchen 800 Euro an die Diebe bezahlt haben. Doch mit diesen dunklen Machenschaften ist nun erst einmal Schluss.
Illegaler Tierhändler festgenommen
Am gestrigen Vormittag konnte die Polizei einen Mann aus San Roque, einem Stadtteil von Las Palmas, festnehmen. In seiner Wohnung fanden die Beamten nicht nur einige der Tiere, die er gemeinsam mit seinen Komplizen aus den Gehegen in Gáldar geraubt hatte, sondern auch noch etwa 30 Chihuahua-Welpen, die aus einer illegalen Zucht stammen und die er in der Wohnung für den Verkauf vorbereitet hat. Die Unterbringung der Tiere entsprach dabei nicht einmal im Ansatz den Bedingungen, die für eine artgerechte Haltung erforderlich sind.
Die nächste Zeit werden jedoch nicht die Tiere hinter Gittern verbringen, sondern ihr Peiniger, der außer wegen des Einbruchs in den Tierpark auch wegen verschiedener Verstöße gegen das Tierschutz- und Tierhandelsgesetz angeklagt wird.
Mit der gestrigen Verhaftung ist die Arbeit der Polizei jedoch noch nicht beendet. Nach diesem ersten Erfolg sind die Ermittler allerdings zuversichtlich, dass man bald auch die anderen Mitglieder der Räuberbande dingfest macht und man die noch fehlenden Tiere findet. Damit steht dann einer Rückkehr der entführten Reptilandia-Bewohner nichts mehr im Wege.
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