von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Gran Canaria «

Ein Cafecito unterm Leuchtturm

27 Leuchttürme gibt es auf den Kanaren. Die meisten davon stehen leer und sind kaum genutzt. Obwohl die nationale Hafenbehörde seit Jahren versucht, Pächter für diese Gebäude zu finden, um sie als Hotel oder Restaurant zu etablieren, ist dies bislang nur in wenigen Fällen gelungen. Ein positives Beispiel ist jedoch der Faro de Maspalomas. Auf Grund seiner exponierten Lage im Herzen des Touristengebietes gab es hier mehrere Bewerber, die ein Angebot eingereicht haben, um den Zuschlag für eine Lizenz zur gastronomischen Bewirtschaftung des Objekts zu erhalten. Das Rennen machte am Ende die Firma Miguel Cazorla und Söhne. Nach Bekanntwerden der Entscheidung der zuständigen Behörden hat man dann auch gleich mit den notwendigen Umbauarbeiten begonnen.

Ein Café in historischem Gebäude

Am Fuße des Leuchtturms wird auf 250 Quadratmetern ein Café mit 94 Plätzen entstehen. Die Kosten für den Umbau beziffert der Unternehmer mit etwa 600.000 Euro. Die monatliche Pacht, die er an die nationale Hafenbehörde überweisen muss, beträgt 10.000 Euro. Dafür erhält er das Recht, 10 Jahre lang Gäste in dem historischen Gebäude bewirten zu dürfen. Nach Ablauf des Pachtvertrages besteht die Möglichkeit, diesen zu verlängern.

Zwei Jahre lang hat Cazorla darum gekämpft, die notwendige Konzession zu erhalten. Dabei hatte er nicht nur mit den Behörden zu kämpfen, sondern auch gegen andere Mitbewerber. Besonders der mächtige Baukonzern Lopesan hatte mit nicht immer fairen Mitteln versucht, die Vergabe der Lizenz an Cazorla zu verhindern. Am Ende hat er es aber doch geschafft, sich gegen den großen Widersacher, der ebenfalls ein Angebot abgegeben hatte, durchzusetzen. Der unsinnige Einwand, dass eine Bar in einem historischen Monument, das als Bien de Interés Cultural, als Kulturgut, eingestuft worden ist, keine würdige Nutzung des Bauwerks darstellen würde, konnte nicht aufrecht erhalten werden.

Bereits im nächsten Monat soll man die ersten Gäste auf der neu gestalteten Terrasse begrüßen können. Die Umbauarbeiten werden in etwa 6 Wochen abgeschlossen sein, sodass einer Eröffnung des Cafés an diesem ganz besonderen Ort in Maspalomas nichts mehr im Wege steht.

Weitere Leuchttürme im Angebot

Schon seit mehreren Jahren versucht die nationale Hafenbehörde, den alten Leuchttürmen im Land neues Leben einzuhauchen. Da diese Bemühungen bislang nur in wenigen Fällen zum Erfolg geführt haben, wurde im letzten November eine Kommission eingesetzt, die alle Türme besuchen, den baulichen Zustand bewerten und eventuelle Nutzungsmöglichkeiten ausarbeiten soll. Ausgestattet mit den erforderlichen Lizenzen könnten interessierte Gastronomen oder Hoteliers dann gleich mit ihrer Arbeit beginnen. Auf Gran Canaria gibt es neben dem Faro de Maspalomas noch einen weiteren Leuchtturm, der in Zukunft gastronomisch nutzt. Der Stadtrat von Agüimes hat beschlossen, das alte Lichthaus in Arinaga zu renovieren, um dort ein Restaurant einzurichten. Sicherlich keine schlechte Idee. Mit Blick auf den Atlantik den Sonnenuntergang bei einem kühlen Bier und einer regionalen Fischspezialität zu genießen, ist sicherlich nicht die schlechteste Art, einen schönen Tag ausklingen zu lassen.

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