von Thomas Vollmer (Kommentare: 1) in Kategorie » Gran Canaria «

Deutsche Tierschutzorganisation sorgt für Kastration von Tieren auf Gran Canaria

Andrea Hansen ist eine der aktivsten Tierschützerinnen auf Gran Canaria. In ihrem Tierheim in Bañaderos im Norden von Gran Canaria finden ausgesetzte und misshandelte Kreaturen einen Platz, an dem sie – soweit dies finanziell und räumlich möglich ist – für einige Zeit Aufnahme finden. Allerdings ist die Arbeit für die geschundenen Geschöpfe nicht immer ganz einfach. Geld ist natürlich nicht im ausreichenden Maße vorhanden, die Räumlichkeiten platzen aus allen Nähten, und die Zahl der Tiere, denen man helfen muss, wird nicht kleiner, sondern wächst kontinuierlich an.

Problem wird täglich größer

Die unkontrollierte Vermehrung von ausgesetzten Hunden und Katzen lässt das Problem täglich größer werden. Um wenigstens dieser Entwicklung etwas entgegensetzen zu können, werden nun zwei bulgarische Tierärzte die Kastration von 450 Vierbeinern durchführen. Im Auftrag der deutschen Tierschutzorganisation ETN e.V., die auf dem Hof Huppenhardt in Much zu Hause ist, werden die Veterinäre dafür sorgen, dass auch auf Gran Canaria nicht noch mehr herrenlose Straßentiere verwahrlost durch Städte und Dörfer streifen.

Insgesamt zwei Wochen werden die Tierärzte, die in dieser Mission durch ganz Europa reisen, benötigen, um in Zusammenarbeit mit der Tierärztekammer von Las Palmas diese Mammutaufgabe zu bewältigen. Besonders die wild lebenden Katzen stellen ein großes Problem für das Ökosystem der Insel dar. Der instinktive Jagdtrieb der kleinen Raubtiere kann dazu führen, dass andere Tierarten in ihrem Bestand bedroht sind, wenn man die Population der ausgesetzten Vierbeiner und ihrer Nachkommen nicht nachhaltig begrenzt.

Die Kastration der Tiere ist deshalb ein wirksames Mittel, um dem stetigen Anwachsen der Zahl von verwilderten Haustieren entgegen zu wirken. Nach Auskunft von Andrea Hansen gab es auf Gran Canaria noch nie so viele ausgesetzte Hunde und Katzen, wie seit dem Ausbruch der ökonomischen Krise in Spanien. Auf der einen Seite sind immer mehr Tiere von ihren Besitzern ihrem Schicksal überlassen, und auf der anderen Seite sitzen auch die Spendengelder bei den spanischen Tierfreunden nicht mehr so locker.

Internationale Verbindungen im Tierschutz

Nur durch die internationale Zusammenarbeit von befreundeten Organisationen kann das Leid der Tiere auf den Kanarischen Inseln gemindert werden. Nicht nur durch Aktionen wie den Kastrationseinsatz, sondern auch durch die aktive Vermittlung von Straßentieren an interessierte Adoptionseltern in Deutschland und in anderen europäischen Ländern ist es möglich, das Problem etwas zu entschärfen. Leider hat der Tierschutz in der breiten Bevölkerung auf den Kanaren bislang noch nicht den gesellschaftlichen Status erlangt, der nötig wäre, um nachhaltig für eine entspannte Situation zu sorgen. Auch wenn sich hier erste Ansätze erkennen lassen, ist das Ziel noch lange nicht erreicht.

Bis es soweit ist, werden Menschen wie Andrea Hansen auf Gran Canaria und die Aktiven vom Europäischen Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) in Deutschland dafür sorgen, dass das schlimmste Leid der Tiere etwas gemildert werden kann. Ob durch Kastrationen oder durch die Vermittlung von Straßenhunden und ausgesetzten Katzen – die ersten Schritte sind getan, aber der Weg zu einer tierfreundlicheren und damit auch humaneren Gesellschaft ist noch ziemlich lang.

Kommentare

Kommentar von Sabine Jahn |

Seit wann besitzt Andrea Hansen ein Tierheim auf Gran Canaria? Die Albergue Bañaderos ist die staatliche Tötung hier auf Gran Canaria. Die Tötung wird aus Steuergeldern subventioniert, lokale Tierschutzorganisationen dürfen dort offiziell keine Tiere adoptieren und es gibt zig Petitionen gegen die Zustände unter denen die Tier dort leben und sterben! LG, Sabine Jahn, SOS-Hunde Gran Canaria

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