von Thomas Vollmer (Kommentare: 1) in Kategorie » Gran Canaria «

Chaos beim Aufstiegsspiel kostet UD Las Palmas 180.000 Euro

Die unschönen Vorfälle beim Spiel Las Palmas – Cordoba um den Aufstieg in die oberste spanische Fußballliga in der Hauptstadt Gran Canarias hat für den Verein und seinen Präsidenten jetzt auch finanzielle Folgen. Nicht nur, dass die UD Las Palmas, die über weite Strecken das Spiel gegen Cordoba beherrscht hatte und schon so gut wie sicher in die Primera División aufgestiegen war, in letzter Sekunde durch den Ausgleichstreffer der Andalusier nun eine weitere Saison zweitklassig bleibt, jetzt gibt es auch noch eine Geldstrafe für den Club obendrauf.

Die ständige staatliche Kommission gegen Gewalt, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz im Sport fordert insgesamt 180.000 Euro Strafe für den Verein und 60.001 Euro für seinen Präsidenten Miguel Ángel Ramírez Alonso, der durch seine verbalen Angriffe auf die Polizei deren Arbeit erschwert und so nicht gerade zur Eskalation der Situation beigetragen hatte.

Zwei Strafen für den Verein, eine für den Präsidenten

Die 180.000 Euro setzen sich aus zwei Einzelstrafen zu je 90.000 Euro zusammen. Die erste Strafe gibt es für gleich zwei Verstöße, die auf das Konto einiger Anhänger des Vereins gehen.

Zum einen war es ihnen gelungen, Bengalos an den Sicherheitskräften vorbei in das Stadion zu schmuggeln und diese dann auch zu zünden. Außerdem hatten etwa 200 Chaoten schon kurz vor dem Abpfiff das Spielfeld gestürmt, was zu einer Unterbrechung der Partie geführt hatte. Auch nach dem offiziellen Ende der Begegnung hatten die vermeintlichen Fans für Randale auf dem Platz gesorgt. Sowohl die Spieler als auch die drei Schiedsrichter mussten unter Polizeischutz geradezu in die Kabinen flüchten.

Die zweite Sanktion müssen sie zahlen, weil es den Ordnern des Vereins nicht gelungen war, die Zugänge zu den Sitzplätzen und zwischen den Reihen freizuhalten. Die Treppen und Notausgänge haben Zuschauern besetzt und man hätte sie im Notfall nicht benutzen können. Darüber hinaus haben sie auch noch Minuten vor dem Ende des Spiels mehrere Zugänge geöffnet, was dazu führte, dass weitere etwa 500 Anhänger der UD Las Palmas, die vor der Arena gewartet hatten, in das hoffnungslos überfüllte Stadion gelangen konnten.

Doch nicht nur den Verein, sondern auch sein Präsident Miguel Ángel Ramírez Alonso soll man nach dem Willen der Kommission bestrafen. Er hatte durch seine unbedachten Äußerungen in den Medien direkt nach dem Spiel die Arbeit der Polizei und die reibungslose Räumung des Stadions behindert. Sein Verhalten wird als sehr schwerer Verstoß betrachtet und man soll es deshalb mit der Zahlung von 60.001 Euro ahnden.

Weniger Einnahmen als erhofft

Schwerer als diese Geldstrafen dürfte den Verein aber treffen, dass die erhofften Gelder aus dem großen Topf, die man unter den Clubs der Primera Division verteilt, nun ausbleiben. Zum finanziellen Ruin des Vereins wird dies jedoch sicherlich nicht führen. Denn schließlich hat man durch den verpassten Aufstieg auch gespart. Die 60.000 Euro, die jeder Spieler bekommen hätte, wenn die Reise in die Oberklasse gelungen wäre, können nun in der Vereinskasse verbleiben bzw. für weitere Strafzahlungen verwendet werden. Während der Relegationsspiele waren mehrfach kleinere Strafen, meist in einer Höhe von 3.001 Euro, wegen verschiedener Ereignisse verhängt worden. Diese trafen jedoch nicht immer nur die UD Las Palmas, sondern auch den Gegner Cordoba, dem es erst in den letzten Sekunden des letzten Spiels gelungen war, den Spielern von Gran Canaria den sicher geglaubten und verdienten Sieg doch noch zu nehmen.

(Foto: www.arternative-design.com / flickr.com, Lizenz: CC-BY)

Kommentare

Kommentar von ralf |

Mal als Zusatzinfo..

Das die Fans kurz vor Spielschluss ins stadion konnten lag daran das zu dem zeitpunkt kaum noch security im stadion war.
Zwar behauptet Miguel Ángel Ramírez es wären mehr al 100 Securityleute im Stadion gewesen..was aber Unsinn ist. Das traf auf den beginn des Spiels zu. Am ende waren vielleicht noch 30 da.
Liegt daran das der großteil der securityleute kurz nach beginn des spiels andersweitig eingestetzt wurden….
Und das die Securityfirma dem Präsidenten gehört ist ja auch keine gGeheimniss.
zum zeitpunkt des Desasters befanden sich seine leute schon längst an anderen einsatzorten

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