von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Gran Canaria «
Tourismus: Auf Gran Canaria werden die Betten knapp
Die aktuelle Saison auf den Kanaren schlägt alle Rekorde. Was Hotelbesitzer und Fluggesellschaften frohlocken lässt, ist für die Kunden nicht immer so erfreulich. Wer in diesen Tagen nach einem freien Bett in Hotels oder Apartments im Süden Gran Canarias sucht, wird es dabei nicht ganz leicht haben. Nur mit viel Glück ist in den beliebten Urlaubsorten Maspalomas, Playa del Inglés, Mogán und Co. noch eine passable Unterkunft zu finden. Und wer es dann doch geschafft hat, ein Bett zu ergattern, muss dafür in der Regel weitaus tiefer in die Tasche greifen, als dies in der Vergangenheit üblich war. Ähnlich verhält es sich mit den Plätzen im Ferienflieger. Die großen Reiseveranstalter haben so große Kapazitäten bei den Airlines eingekauft wie nie zuvor.
Erste Überbuchungen
Nach Angaben des Präsidenten der Vereinigung der Hotelunternehmer von Las Palmas, José María Mañaricúa, der sich gestern noch auf der Touristikmesse World Travel Market in London aufhielt, hat es seit vielen Jahren keine derartig große Nachfrage nach Gästebetten auf der Insel gegeben. Erste Fälle von Überbuchungen sind jetzt bereits bekannt geworden.
Falls der derzeitige Trend noch weiter anhält, werden die Probleme noch weiter anwachsen, und es besteht die Gefahr, dass sich das vermeintlich gute Geschäft zum Boomerang entwickelt. Unzufriedene Gäste, die nicht das bekommen, was sie gebucht haben, sind eine mögliche Folge dieser an sich erfreulichen Situation.
Neben den Hoteliers im Süden Gran Canarias gibt es noch eine andere Gruppe, die sich über die enorme Beliebtheit der Insel freuen kann. Auch in der Hauptstadt Las Palmas, in der vor vielen Jahrzehnten der Massentourismus auf Gran Canaria begonnen hatte, sind die Hotelbetreiber und Besitzer von Ferienapartments nun in der glücklichen Lage, über eine mangelnde Belegung ihrer Betten nicht mehr klagen zu müssen. Nach der Erschließung der Touristengebiete im Süden der Insel seit dem Ende der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hatte die Metropole nach und nach an Bedeutung für den Pauschaltourismus verloren. Die neuesten Entwicklungen jedoch geben Anlass zu der Vermutung, dass sich dies wieder ändern könnte.
Besonders Skandinavier entdecken die Hauptstadt
Besonders Besucher aus den skandinavischen Ländern entdecken zunehmend die attraktiven Angebote in der Inselhauptstadt. Die Kombination von urbanem Großstadtleben und erholsamem Urlaub an einem der schönsten Stadtstrände der Welt ist für viele Besucher eine ganz neue Erfahrung, die durchaus positiv betrachtet wird. Die Kanaren hautnah, abseits der Touristenghettos zu erleben, stellt eine bedenkenswerte Alternative dar. Das haben auch die Reiseveranstalter verstanden, die sich nun vermehrt um Hotelbetten in Las Palmas bemühen, und dies in Zukunft wahrscheinlich nicht nur, weil der Süden an seine Grenzen gestoßen ist. Gäste, die sonst die Hauptstadt gemieden haben und nun notgedrungen hierher ausweichen, könnten die Vorteile erkennen und sich bei ihrer nächsten Urlaubsbuchung bewusst gegen die Touristengebiete im Süden entscheiden. Eine solche Entwicklung ist auf die Dauer nicht auszuschließen und wäre im Endeffekt wohl auch für die gesamte Insel nur zu begrüßen.
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