von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Gran Canaria «

Wirt aus Bandama auf Gran Canaria erhielt Arbeitslosengeld trotz 6 Millionen auf dem Konto

Nicht nur in Deutschland bringen Steuer-CDs aus der Schweiz so manchen Besitzer versteckter Millionen in eine wenig angenehme Lage. Auch auf Gran Canaria wurde ein 70-jähriger dabei ertappt, wie er ungeniert staatliche Gelder zum Lebensunterhalt kassierte. Obwohl er gleichzeitig mehr als 6 Millionen Euro bei einer Bank in Genf vor dem Fiskus versteckt hatte.

Sixto Delgado de la Coba war 30 Jahre lang Ingenieur beim staatlichen Mineralölkonzern Repsol. Dann gab er im Jahr 2000 seinen Job. Danach erhielt er jahrelang Arbeitslosengeld, bis seine Tochter ihn in ihrer Bodega im noblen Bandama anstellte. Nach Informationen der Zeitung El Pais hatte Delgado bei der Beantragung der staatlichen Unterstützung wohl ganz vergessen zu erwähnen, dass er die nicht unbeträchtliche Summe von 6,2 Millionen Euro auf verschiedenen Konten bei der HSBC in Genf geparkt hatte.

Der Betrug kostet ihm nun die Freiheit

Auch sonst scheint der feine Herr der Zusammenarbeit mit den spanischen Behörden eher ablehnend gegenüberzustehen. Denn das Finanzamt war ebenfalls nicht über das Vermögen informiert. Die Steuereintreiber hatten davon erfahren, als 2008 ein Informatiker mit den Daten von 130.000 Konten aus der Schweiz geflohen war. Einige Inhaber dieser Konten genießen ihr Leben auf den Kanarischen Inseln. Der spanische Staat räumte den Steuersündern damals die Möglichkeit ein, ihre Situation offenzulegen und die hinterzogenen Steuern nachzuzahlen.

Doch auch diese letzte Chance hat Delgado nicht ergriffen. In seinen Steuerklärungen aus den Jahren 2005 und 2006 gab er mit 53.000 Euro erheblich geringere Einkünfte an, als er tatsächlich erzielte. Derart unbelehrbar sieht er sich nun mit einer Anklage konfrontiert, die ihm am Ende 8 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 17 Millionen Euro einbringen könnte. Doch auch die würde er wahrscheinlich aufbringen können, da er außer dem Geld in der Schweiz noch über zahlreiche Immobilien auf Gran Canaria und in Madrid verfügt.

(Foto von Martin Abegglen/flickr.com Lizenz: BY-SA)

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