von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Fuerteventura «

Fuerteventura will Ökotourismus stärken

Seit einiger Zeit suchen die für den Tourismus verantwortlichen Stellen auf der Kanareninsel nach einem Weg. Einem Weg, dem Eiland auch ein Gesicht als „Ökoinsel“ zu geben. Der Ökotourismus ist eine Sparte der Urlaubsindustrie. Sie hat seit Jahren kontinuierliche Zuwächse zu verzeichnen. Eine Entwicklung, von der man jetzt auch auf Fuerteventura profitieren möchte.

Initiative hat 2012 gestartet

Seit dem vergangenen Jahr ist man in der Tourismusbehörde der Insel bemüht, die Menschen auf Fuerteventura für dieses Thema zu sensibilisieren. Cardo, der lustige Kaktus, ist Maskottchen und Sympathieträger einer Kampagne. Die Kampagne geht jetzt mit einem Info-Kit an die Öffentlichkeit. An 150 Hotels der Insel wurde diese Informationsmappe nun übergeben. Sie soll auf die natürlichen Schönheiten und die besonderen Angebote des Ökotourismus auf Fuerteventura aufmerksam machen. Besonders die Angestellten an den Rezeptionen der Hotels bekommen damit ein Werkzeug. So können sie die Urlauber über die Angebote des Ökotourismus auf Fuerteventura ausführlich und kompetent informieren.

Das Kit enthält eine Liste mit allen Naturschönheiten und Attraktionen, die mit dem Thema in Verbindung stehen. Gleichzeitig gibt es auch Landkarten und eine DVD mit zahlreichen anschaulich präsentierten Informationen. Sie beschäftigen sich vornehmlich mit dem Thema Tauchen an der Küste Fuerteventuras. Außerdem gibt es Infokarten, die nicht nur mit dem Maskottchen Cardo versehen sind. Sondern sie halten auch alles Wissenswerte in komprimierter Form für den Gast bereit.

Die Verteilung dieser Infomappe, mit der die Hoteliers direkt an ihre Kunden gehen können, ist ein weiterer Schritt im Rahmen des Gesamtkonzeptes. Zu Beginn der Aktion im vergangenen Jahr, haben sich zunächst die wichtigen Multiplikatoren an den Rezeptionen der Hotels mit dem Thema beschäftigt. In speziellen Kursen haben sie sich auf die Fragen und Antworten, die in Verbindung mit dem Ökotourismus auftauchen, sensibilisiert und vorbereitet. Der zweite Schritt besteht eben jetzt darin, an Hand des neuen Infomaterials die Feriengäste über die zahlreichen Attraktionen auf diesem Gebiet aufzuklären.

Anspruch und Realität

Die Arbeit, die das Tourismussekretariat Fuertventuras in dieser Frage geleistet hat, ist allerdings an anderen Stellen der Inselverwaltung scheinbar nicht angekommen. Nur so ist es zu erklären, dass in den vergangenen Jahren Anzeigen zu Jagdvergehen in Naturschutzgebieten nahezu ausnahmslos nicht nachgegangen worden ist. Wie jetzt bekannt wurde, hat es in den letzten 5 Jahren 127 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Jagdgesetz gegeben. 122 dieser Vorfälle wurden jedoch nicht weiter verfolgt. Deshalb wähnen sich die Wilderer natürlich in relativer Sicherheit. Wenn 96 % aller Anzeigen untergehen, ist die Gefahr, für den Raubbau an der Natur zur Verantwortung gezogen zu werden, recht gering.

Mit einer derart verantwortungslosen Politik der Nichtverfolgung von Umweltstraftaten ist es wohl kaum möglich, auf Dauer ein Image aufzubauen. Ein Image, das mit einer intakten Natur und dem Schutz von Fauna und Flora wirbt. Wahrscheinlich sind in dieser Frage viele Besucher der Insel schon sehr viel weiter als mancher Angestellte in den Amtsstuben. Vielleicht wäre es sinnvoller, zunächst einmal in den eigenen Reihen das richtige Bewusstsein zu schaffen. Damit eine gut gemeinte Idee nicht nach hinten losgeht. Nur dann kann dem Bestreben, Fuerteventura zu einer Ökodestination zu machen, Erfolg beschieden sein.

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