von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Fuerteventura «
Fuerteventura: Tradition trifft Technologie
Fuerteventura, die nach Teneriffa zweitgrößte der sieben Kanarischen Inseln, ist bei Touristen vorwiegend wegen seiner traumhaften Strände bekannt. Sie begeistern nicht nur Surfer aus aller Welt, sondern auch alle anderen Gäste, die ihren Urlaub am Meer verbringen wollen. Das im Vergleich zu den anderen Inseln des Archipels relativ flache Eiland hat jedoch noch eine Menge mehr zu bieten. Beispielsweise idyllische kleine Dörfer, in denen die Menschen früher ausschließlich von den Tieren lebten, die auf der Insel verbreitetet waren. Ziegen prägten einst das Bild der Insel. Die mit ihrer kargen Vegetation anspruchsvolleren Vertretern der Fauna kaum attraktive Lebensbedingungen bot.
Aber die Bauern auf Fuerteventura haben aus dieser Not eine Tugend und aus der Tugend ein Geschäft gemacht. Der Ziegenkäse, von der Insel, ist von allererster Güte. Er ist weit über die Grenzen des Archipels hinaus für seinen hervorragenden Geschmack bekannt. In Zeiten, in denen Lebensmittel in großen Fabriken am Fließband produziert werden, gibt es auf Fuerteventura Menschen, die Ziegenmilch nach traditionellen Rezepten in langwieriger Handarbeit zu exzellentem Käse veredeln.
Faszinierende Technik in idyllischer Atmosphäre
Diese Tradition bekannt und transparent machen. Das ist eine der Ideen, die der Düsseldorfer Fotograf und Designer Rainer Loos im idyllischen Örtchen Betancuria konsequent verwirklicht hat. In einem traumhaft schönen, über 300 Jahre alten Bauernhaus, gibt es heute nicht nur das wahrscheinlich beste Restaurant der Insel. Es gibt ebenfalls ein erstklassiges Hotel zu bestaunen, sowie eine einzigartige Ausstellung. Sie zeigt das harte Leben der Insulaner in vergangenen Zeiten auf äußerst anschauliche Art und Weise.
Im Museum der Casa Santa Maria erhalten die Besucher einen umfassenden Überblick über Arbeitsgeräte und alltägliche Gebrauchsgegenstände. Gegenstände, deren Sinn und Zweck heute kaum noch jemand kennt. In der beeindruckenden Gartenanlage des Hauses wird dies geändert. Hier kann der interessierte Besucher Handwerkern bei ihrer Arbeit zusehen. Dabei erfährt der Besucher, wozu man all die merkwürdigen Werkzeuge nutzt.
Loos setzt bei seinem Konzept aber nicht nur auf die Idylle seines wundervollen Bauernhofes, sondern auch auf modernste Technik. Die verborgenen Schönheiten der Insel werden in einem modernen Präsentationssaal auf eine riesige Leinwand projiziert. Das Ganze wird dem Betrachter in einer beeindruckenden Multivisionsschau nahegebracht.
Ein weiteres Highlight in der Casa Santa Maria ist ein Ausflug in die faszinierende Unterwasserwelt der Insel. Um diese plastisch entdecken zu können, benötigen die Gäste des Hauses jedoch keinen Taucheranzug. Lediglich eine spezielle 3-D Brille bringt die Besucher auf eine fantastische Reise in die Gewässer des Atlantiks. Die Bilder erscheinen so real und authentisch, dass man sich auf einem spannenden Tauchgang wähnt und sich nicht wie ein Fisch auf dem Trockenen fühlt.
Ziegenstall 2.0
Die neueste Attraktion der Casa Santa Maria konnte Rainer Loos jetzt einer staunenden Öffentlichkeit vorstellen. Dabei geht es um den schon erwähnten berühmten Ziegenkäse von Fuerteventura. Auf zwei Meter großen Bildschirmen entstehen jedes Mal aufs Neue eine digitale Ziegenfarm und eine traditionelle Käserei, wie sie typisch für die Landschaft von Maxorata waren. Die Besucher erfahren so hautnah, wie die Menschen auf Fuerteventura einst mit harter Arbeit ihren Lebensunterhalt bestritten haben.
Es ist die gelungene Kombination von bäuerlicher Idylle und modernster Technik, die die Faszination der Casa Santa Maria in Betancuria ausmacht. Wer also auf Fuerteventura einmal etwas anderes sehen möchte als Strand und Meer oder eine lohnende Alternative zu einem Tag in einem Shoppingcenter sucht, sollte sich aufmachen in das kleine Dorf, wo er nicht nur gutes Essen genießen kann, sondern auch faszinierende Einblicke auf eine in touristischen Kreisen eher unbekannte Seite von Fuerteventura erhalten wird.
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