von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » Fuerteventura «

Cut

Seit November befand sich die zweitgrößte Insel des kanarischen Archipels quasi im Ausnahmezustand. Schuld daran war das Filmteam rund um den Erfolgsregisseur Ridley Scott, der auf Fuerteventura große Teile seines Monumentalwerks Exodus gedreht hat. Die neue Interpretation der Geschichte des Auszugs der Juden aus Ägypten brachte der Insel nicht nur ein kleines Konjunkturprogramm, sondern auch jede Menge Aufmerksamkeit in den Medien. Wo sich Schauspieler wie Christian Bale, Noel Edgerton, Sigourney Weaver und Ben Kingsley aufhalten, da sind die Kameras der Paparazzi dieser Welt nicht weit.

Einschränkungen wurde gerne hingenommen

Ganze Landstriche auf Fuerteventura glichen in den zurückliegenden Wochen zeitweise nicht nur einem Heerlager des ägyptischen Pharao, sondern gleichzeitig auch einer Außenstelle der großen Hollywoodstudios.

Der riesige Aufwand, der erforderlich war, um die Superproduktion auf den Kanarischen Inseln zu realisieren, führte dazu, dass man ganze Landstriche für die Öffentlichkeit sperren musste, damit man die Dreharbeiten zu dem Film ungestört durchführen konnte. Diese Einschränkungen haben die Bewohner der Insel jedoch gerne hingenommen, denn schließlich brachte die Produktion nicht nur große Namen des Filmgeschäfts nach Fuerteventura, sondern auch sehr viel Arbeit für die Menschen auf der Insel. Zahlreiche Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen haben von der Produktion profitiert. Neben Transportunternehmen, Handwerksbetrieben und Hotels gehörten auch die Verleiher von Kamelen, Ziegen und anderem Getier zu den Nutznießern des Spektakels. Etwa sieben Millionen Euro hat die Produktionsgesellschaft auf Fuerteventura gelassen. Grund genug für viele Menschen auf der Insel, schon davon zu träumen, dass diese in Zukunft vermehrt von Filmteams aufgesucht werden könnte. Der Glamour Hollywoods und das Geld der Produktionsgesellschaften sind einfach zu verführerisch.

Eigener Flieger holte die Filmcrew ab

Jetzt ist jedoch erst einmal Schluss mit dem lustigen Leben am Set. Am Montag hat man die letzten Szenen im Barranco de los Judíos in Buen Paso (Pájara) abgedreht. Schon wenig später stand auf dem Flughafen von Fuerteventura eine Boeing bereit, um die Filmleute und ihre umfangreiche technische Ausstattung von den Kanaren nach London zu bringen, wo die Nacharbeiten an dem Film durchgeführt werden. Lediglich eine kleine Gruppe aus dem Team wird noch ein paar Tage auf der Insel bleiben, um einige Detailaufnahmen in La Caldereta in den Kasten zu bringen. Für alle anderen hieß es gestern Abschied nehmen von einer Insel, für die das Thema noch lange nicht abgeschlossen ist. Jetzt werden die Erfahrungen der letzten Wochen analysiert und darüber nachgedacht, welche Angebote entwickelt werden müssen, um die Insel für Filmschaffende noch interessanter zu machen.

Das rundum positive Ergebnis der Dreharbeiten zu Exodus betonten auch die Vertreter der Inselregierung bei einer kleinen Abschiedsfeier für das Filmteam. Auch wenn der Regisseur und die Hollywoodstars nicht anwesend waren, kam doch so etwas wie Wehmut auf, als klar wurde, dass nun der Alltag nach Fuerteventura zurückkehren wird. Mit Spannung erwartet man nun den Start des Films in den Kinos. Die Premierenfeiern sind für den Dezember dieses Jahres geplant. Ob dazu auch die Menschen von Fuerteventura eingeladen werden, bleibt noch abzuwarten.

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