von Olaf Kröger (Kommentare: 0) in Kategorie » El Hierro «
Red Bull 7 Islands – 7 Ironman in 7 Tagen
Josef Ajram heißt der Extremsportler, der gesponsert von Red Bull ein schier unglaubliches Vorhaben realisieren wollte. Im Zeichen der „Sieben“ hat er sich vorgenommen, vom 14. bis 20. Oktober, an sieben Tagen auf den sieben Inseln des kanarischen Archipels je einen Triathlon in Ironman-Distanz zu bewältigen.
Josef Ajram – Foto von Ergow.COM – flickr
In Zahlen bedeutet dies, dass er auf jeder Insel eine Strecke von 3,6 km schwimmend meistern muss, im Anschluss 180 km mit dem Rad zurücklegt und danach noch eben schnell einen Marathon von 42,2 km läuft. Diese Anstrengungen und Herausforderungen bereits einmal hintereinander zu absolvieren, ist für die meisten Menschen schon schier unerreichbar. Diese Distanz dann an sieben Tagen in Folge und ohne Regenerationsmöglichkeit zu absolvieren ist fast außerirdisch. Wie kann man solch eine Leistung erbringen?
Bei meinen eigenen Vorbereitungen auf einen Ultra-Marathon, bekam ich Unterstützung von dem Triathleten Wolfgang Kulow. Der brachte es auf einen einfachen Nenner. Alle Sportler sind nach einer gewissen Distanz an dem Punkt, an dem sie sich so oder so nicht mehr kurzfristig regenerieren können. Der eine etwas früher, der andere etwas später. Aber sie kommen alle an diesen Punkt, an dem die Muskeln sagen, ich kann nicht mehr. Der einzige Unterschied ist dann die Psyche. Diese hebelt alle Gesetze der Erschöpfung aus und ermöglicht so, diese Leistungen zu vollziehen. Auf dieser Ebene wird eine solche Leistung entschieden. Nur hier!
Erneut an La Gomera gescheitert
Die 7-tägige Challenge – Red Bull 7 Islands – wurde veranstaltet und gesponsort von Red Bull. Kein anderer Sponsor zieht die Adrenalin-Gläubiger so an, wie Red Bull. Kein anderes Unternehmen hat sich so dem Kick verschrieben wie Red Bull. Eine ganze Generation folgt dem vermeintlichem Slogan. Red Bull ist für diese extremen Events bekannt und geriet damit durchaus auch schon in negative Kritik. Und sicherlich nicht zu Unrecht.
Aber Josef Ajram, der während dieser Challenge von einem Profiteam aus Medizinern und Ernährungsberatern begleitet und überwacht wurde, lief somit nicht Gefahr, Kopf und Kragen zu riskieren. Im vergangenen Jahr versuchte er bereits dieses spektakuläre Vorhaben, scheiterte jedoch am zweiten Tag auf La Gomera durch die hohen Temperaturen des Calimas. Stark dehydriert landete er im Krankenhaus. Da einige Werte sehr niedrig waren, empfahlen ihm die Mediziner, das Vorhaben zunächst aufzugeben. Diesmal sah es zunächst besser aus, denn die Temperaturen sind zur Zeit sehr angenehm. El Hierro hatte er bereits hinter sich gebracht und auch für das Finish auf Gomera, der 2. Station seiner siebentägigen Herausforderung sah es gut aus. Wie der Katalane selbst sagt, sind nicht die Distanzen das Schwierige, sondern die Orografie einiger Inseln, vor allem von La Palma, Hierro und Gomera.
Nach seiner Ankunft auf El Hierro am Samstag verbrachte er die Zeit vor dem ersten Triathlon damit, zu entspannen und die Depots mit gezielter Nahrung zu füllen. Lediglich ein paar Kilometer mit dem Rad legte er zurück, um die Muskeln vor dem Wettkampf bei Laune zu halten.
Während der einzelnen Wettkampftage wird die Ernährung und vor allem der Flüssigkeitshaushalt strengstens überwacht, um eine Dehydration zu vermeiden.
Erster Triathlon auf El Hierro
Josef Ajram beendete die Schwimmdistanz auf El Hierro nach nur 1 Stunde und 10 Minuten. Die fast 3000 Höhenmeter meisterte er, wie auch den Lauf, ohne Probleme. Das milde und windstille Wetter kamen ihm diesmal zugute. Verfolgen konnte man die Tour auf www.redbull7islands.com mit Live-Tracking-Funktion.
Erneutes Aus auf Gomera
Nachdem auf El Hierro alles ohne Probleme ablief, stieg die Zuversicht, das immense Vorhaben diesmal zu einem glorreichen Finish zu bringen, doch das Scheitern an La Gomera im vergangenen Jahr sass Josef Ajram offenbar noch zu sehr in den Knochen. So war es diesmal nicht die körperliche Verfassung, sondern die mentale Stärke, die ihn erneut auf Gomera scheitern ließ. Dennoch kann man vor diesem Mann grösste Achtung haben, denn seine Laufbahn zeigt durchaus, dass er zu wahnsinnigen Leistungen im Stande ist.
Bleiben sie fit und suchen sie schon mal ihre Turnschuhe……
Ihr Jean Bas
Zur Person Josef Ajram Tares
Als Sohn eines syrischen Vaters und einer spanischen Mutter wurde der Extremsportler am 5. Mai 1978 in Barcelona geboren. Er liebt das Extreme und regelmäßige Adrenalinschübe. An den Wettkämpfen genießt er vor allem das Training und sieht es nicht nur als Vorbereitung auf des große Event. Im Jahr 2006 wurde er 2. beim “Titan Desert”, einem Mountainbike-Rennen quer durch die Sahara.
2010 bewältigte er während der “Eviris Tour” eine Distanz von 3850 Kilometern in 23 Etappen. Mit seinem Team wurde er 4. beim “Marathon de Sable”. Im darauffolgenden Jahr schaffte er den “EPIC5”, fünf Ironmans in 5 Tagen auf fünf hawaiianischen Inseln. Im letzten Jahr gewann sein Team das “Titan Desert”.
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