von Thomas Vollmer (Kommentare: 0) in Kategorie » El Hierro «

El Hierro bebt stärker als zuvor

Es war genau 17.46 Uhr und 54 Sekunden, als die Erde für die Dauer von etwa 3 Sekunden kräftig schwankte, so heftig, dass sogar die an Erdbeben gewöhnten Bewohner von El Hierro aus ihren Häusern auf die Straße liefen. Das Beben war auf der gesamten Insel deutlich zu spüren gewesen. Auch bei den Nachbarn auf La Palma, Teneriffa und La Gomera haben die Erdstöße die Menschen aufgeschreckt. Das Epizentrum befand sich diesmal in einer Tiefe von 15 Kilometern unter der Erde, östlich der Gemeinde von Frontera. Mit einem Wert von 5,1 auf der Richterskala war das Beben das bislang stärkste, seitdem die Vulkane unter der Kanareninsel wieder zum Leben erwacht sind. Der bisherige Höchstwert wurde am 31. März dieses zu Ende gehenden Jahres gemessen. Damals zeigte die Nadel 4,9 Punkte an.

Keine größeren Schäden

Damals wie gestern haben die Beben keine Toten oder Verletzten gefordert. Allerdings musste man auch diesmal wieder einige Straßen auf Grund von Erdrutschen sperren. Badegäste, Touristen und Fischer, die sich an den Stränden von Verodal und Arenas Blancas aufgehalten hatten, mussten ihren Besuch am Meer deshalb unfreiwillig etwas verlängern. Auch die Landstraßen zwischen Pozo de la Salud und Lomo Negro sowie zwischen Frontera und Sabinosa im Norden der Insel mussten vorübergehend für den Verkehr gesperrt werden.

Insgesamt sind gestern 8 Erdbewegungen auf El Hierro gemessen worden, die allerdings mit Werten zwischen 1,6 und 2,9 kaum spürbar gewesen sind. Seit einiger Zeit vergeht fast kein Tag, an dem sich die Vulkane der Umgebung nicht irgendwie bemerkbar machen. Meist sind die seismischen Auswirkungen aber lediglich für die sensiblen Seismographen messbar. Am Freitag war das Beben jedoch auch für die Menschen deutlich zu spüren.

Trotz der kurzen Dauer von nur drei Sekunden waren die Bewohner von El Hierro sofort in Alarmstimmung. Wie Zeugen berichteten, verließen viele Menschen ihre Häuser und Wohnungen, um sich von ihren ebenfalls auf der Straße befindlichen Nachbarn das Geschehen bestätigen zu lassen. Obwohl sie an leichtere Erdstöße gewöhnt sind, hatte die Heftigkeit des Bebens bei den Insulanern dann doch für ebensolche Aufregung gesorgt. Schon kurz nach dem Ereignis ging das Leben aber wieder seinen gewohnten Gang. Nur die Erdrutsche, die an zahlreichen Orten der Insel zu beobachten waren, erinnern noch an dieses bislang stärkste Beben.

Insel wächst in die Höhe

Mit den vulkanischen Aktivitäten ist El Hierro in den vergangenen Tagen aber auch gewachsen. Innerhalb von nur vier Tagen konnte die Insel einen Zuwachs in der Höhe von 5,7 Zentimetern verzeichnen. Die wichtigste Frage für die Menschen ist jedoch, ob sie in naher Zukunft mit weiteren, vielleicht noch stärkeren Erdstößen zu rechnen haben werden. Eine klare Antwort der Vulkanologen und Erbebenforscher, die die Region unablässig aufmerksam beobachten, steht bislang jedoch noch aus.

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 9 und 4?