von Olaf Kröger (Kommentare: 0) in Kategorie » Allgemein «
Vor der Europawahl – Spanische Politikerin erschossen
Vor der Europawahl wurde eine Politikerin der Regierungspartei um Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy auf offener Straße erschossen.
Einheitlich berichten die unterschiedlichen Medien von einem „persönlichen Racheakt“, dem Isabel Carrasco zum Opfer fiel. Gegen die von 1995 bis 2003 als Wirtschafts- und Finanzministerin tätige Isabel Carrasco wurde wegen des Verdachts der Verwicklung und Vorteilnahme in einem Finanzskandal ermittelt. Die hochrangige Politikerin der regierenden Partei Partido Popular von Mariano Rajoy wurde von mehreren Schüssen getroffen. Wenig später wurden zwei Frauen festgenommen, die die Tat verübt haben sollen. Brisant an dem Vorfall ist, dass es sich um Mutter und Tochter handeln soll. Auch berichten spanische Medien, dass eine der beiden Töchter mit einem Polizeikommissar leiert sei. Die Presse hat also genug Varianten parat, wie man den Fall darstellen kann. Der spanische Regierungschef, Mariano Rajoy, drückte sein tiefes Mitgefühl aus und sagte alle Termine und Wahlkampfveranstaltungen am vergangenen Montag ab.
Mit keiner Silbe hat man hingegen eine weitere Möglichkeit in Betracht gezogen. Die letzten Jahre der Krise waren für die allermeisten Spanier äußerst hart und mit großen Einschnitten und Entbehrungen verbunden. Jetzt, zur Europawahl am 25.Mai, will man alles dafür tun zu vermeiden, dass nicht noch Öl ins Feuer der Unzufriedenheit gelangt. Man will die Wahrnehmung verhindern, dass das Attentat vielleicht auch das Überlaufen eines Fasses war.
Europawahl auf La Palma kaum zu spüren
Die Ohnmacht und Politikverdrossenheit der Bevölkerung ist auf einem Niveau angelangt, was derartige Motivationen nicht ausschließt. Aus dem Innenministerium in Madrid verständigt man sich fürs erste auf einen persönlichen Racheakt, ohne weitere Angaben dazu machen zu können. Um das zu unterstützen wird noch gemutmaßt, dass die Tochter der mutmaßlichen Schützin kurz zuvor ihren Arbeitsplatz in der von Isabel Carrasco geleiteten Provinzverwaltung verloren haben soll. Ob all die Behauptungen belastbar sind wird sich vor der Europawahl wohl nicht mehr klären. Ob politisch motiviert oder persönlich, so oder so ist der Vorfall dramatisch.
Die bevorstehende Europawahl scheint hier auf La Palma weder wahrgenommen noch in irgendeiner Form vermittelt zu sein. Erst wenige Tage vor dem Wahltermin bemühten sich die Kommunen, hier und da ein paar wenige Wahlplakate aufzuhängen. Aber auch das nicht wirklich engagiert. Davon, dass nur 12 Tage vor der Europawahl noch längst nicht jeder seine Wahlbenachrichtigung im Kasten hatte, wollen wir gar nicht erst sprechen. Insofern liegt auch hier ein Grund des äußerst geringen Wahlinteresses und einer prognostizierten Wahlbeteiligung weit unter 40%.
Also, gehen sie wählen……
Ihr Jean-Bas
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